So weit wie möglich ein normales Leben führen
In den Niederlanden leiden etwa 60.000 Menschen an einer leichteren oder schweren Form des Nierenversagens. In absehbarer Zeit werden viele dieser Patienten auf eine Dialysebehandlung angewiesen sein. Was aber bedeutet das? Wie funktioniert eine solche Dialyse und wie gestaltet sich das dann das Alltagsleben der Betroffenen? Nachstehend können Sie genau nachlesen, was Diapriva tut, damit Sie weiterhin ein möglichst angenehmes Leben führen und die Behandlung in Ihren Alltag einzupassen können.
Vor der Dialyse
Sinkt Ihre Nierenfunktion unter zehn Prozent ab, bedürfen die Nieren einer Unterstützung. Mit Hilfe der Dialyse können Sie Ihr Leben weiterführen. Es bieten sich drei Behandlungsmöglichkeiten an: Hämodialyse, Bauchdialyse oder Transplantation. Etwa die Hälfte der Dialysepatienten steht auf der Warteliste für eine Transplantation, wobei die Wartezeit zwischen vier und fünf Jahren beträgt. Diese Zeit wird mit einer Hämodialyse überbrückt, die in einem Zentrum wie Diapriva stattfindet, und außerdem gibt es die Möglichkeit der Bauchdialyse, die Sie in Ihren eigenen vier Wänden durchführen können. Einige Patienten sind dauerhaft auf die Dialyse angewiesen. In Sonderfällen, wenn die Verbesserung der Lebensqualität Vorrang genießt, wird die Dialyse eingestellt. Sie erhalten dann die denkbar beste Betreuung, beispielsweise durch das Entfernen von Flüssigkeit und andere begleitende Maßnahmen.
Hämodialyse
Bei bleibenden Nierenbeschwerden werden Sie in den meisten Fällen von einem Nephrologen (Nierenarzt, ein auf den Bereich der Nieren spezialisierter Internist) zur Hämodialyse in ein Zentrum wie Diapriva überwiesen. Bei dieser Behandlung wird das Blut mit Hilfe einer Kunstniere gefiltert. Patienten, die unser Zentrum aufsuchen, erhalten zunächst eine Führung, anschließend wird geprüft, welches Dialyseschema am besten zum jeweiligen Patienten passt. Diese Punkte nehmen wir sehr ernst, denn wenn Sie dreimal wöchentlich etwa vier bis fünf Stunden an einem Apparat liegen, stellt das einen erheblichen Eingriff in Ihr Leben dar. Wir suchen gemeinsam nach einem Weg, wie Sie Ihr Leben möglichst normal weiterführen können, und dies häufig in Zusammenarbeit mit Sozialdiensten.
Beginn der Behandlung
Bei einer Behandlung in unserem Zentrum werden im Vorfeld viele praktische Aspekte geregelt, beispielsweise der Transport. Einige Patienten kommen mit dem eigenen Fahrzeug, in den meisten Fällen stellt jedoch das Taxi die beste Lösung dar. Das Sekretariat setzt sich mit der Krankenversicherung in Verbindung, die dann den Taxitransport für Sie regelt. Auch die restlichen Fragen werden dabei behandelt. Der Behandlungsablauf erscheint den Patienten vor allem am Anfang recht kompliziert. Sie erhalten aufeinander abgestimmte Medikamente über Maschinen, die Sie nicht kennen, und mittels eines Computersystems, das Ihre Behandlung analysiert. Ein angenehmer Aspekt dabei ist es, dass Sie Ihren eigenen Nephrologen regelmäßig bei uns treffen werden. Ihr Facharzt kümmert sich, neben den Pflegekräften, darum, dass die Behandlung in die richtigen Wege geleitet wird.
Behandlungskoordinator
Jedem Patienten, den wir hier empfangen, wird eine eigene Pflegekraft zur Seite gestellt, die Sie bei den ersten Behandlungen begleitet und sich darum kümmert, dass Sie mit Ihren Fragen nicht alleine bleiben. Diese Pflegekraft geht außerdem einen Fragebogen (Anamnese) mit Ihnen durch, auf dessen Grundlage ein exakt auf Ihren speziellen Fall abgestimmter Verlaufsplan entwickelt wird. Dieser so genannte Pflegeplan berücksichtigt auch Spezialdiäten für beispielsweise Diabetespatienten. Sie haben vollständige Einsicht in alle Vorgänge und haben so alles selbst unter Kontrolle. Gleiches gilt auch für Familienmitglieder, sofern Sie Ihre ausdrückliche Genehmigung dazu erteilt haben.
Die eigentliche Dialyse
Bei einem Dialysedurchgang werden zwischen 250 und 400 Milliliter Blut pro Minute gereinigt, also ein sehr schnelles Verfahren. Möglich ist dies durch das Einbringen eines so genannten Shunts. Ein herkömmliches Blutgefäß ist nicht geeignet, da es viel zu schnell beschädigt werden würde. Außerdem ist es zu klein, so dass eine zu geringe Blutmenge hindurch fließen würde. Ein Shunt ermöglicht es, ein Dialysegerät an den Blutkreislauf des Patienten anzuschließen, so dass in etwa vier Stunden etwa 40 bis 60 Liter Blut hindurch fließen können. Unsere Pflegekräfte verstehen sich sehr gut auf das Anlegen eines solchen Shunts, so dass Sie kaum etwas davon spüren werden. Einige Patienten müssen allerdings ihre Angst vor Spritzen überwinden, die Erkenntnis jedoch, dass der Shunt als eine Lebenslinie fungiert, hilft dabei, diese Angst zu besiegen.
Während der Dialyse
Das Zentrum steht allen Freunden und Familienmitgliedern offen, die Sie während Ihrer Behandlung gerne empfangen möchten. So wird Ihnen die Zeit etwas kurzweiliger. Sie sitzen schließlich allwöchentlich mehrere Stunden lang in einem bequemen Stuhl, in dem Sie schlafen, lesen, fernsehen oder Radio hören, telefonieren und im Internet surfen oder beispielsweise Ihrer Arbeit nachgehen können. Zwischenzeitlich wird Ihnen zwei Mal etwas zu Essen oder zu Trinken gereicht, beispielsweise ein Snack, ein belegtes Brötchen oder eine warme Mahlzeit. Unsere Küchenassistenten bereiten Ihnen eine Mahlzeit zu, die vollständig auf Ihren Behandlungsplan zugeschnitten ist.
Der tägliche Ablauf
Jede Behandlung beginnt mit dem Gang auf die Waage, wobei Sie Ihren eigenen Schlüssel nutzen können. Auf diesem Schlüssel, eine Art Speicherstick, befinden sich Ihre persönlichen Erkennungsdaten, damit der Computer weiß, wer sich wo befindet. Anschließend begeben Sie sich zu Ihrem Schrank, wo Sie Ihre Decke, Hausschuhe, Klemmen etc. aufbewahren können. Danach nehmen Sie im Wartezimmer Platz, wo man Sie abholen wird, wenn ein Stuhl im Saal für Sie vorbereitet worden ist. Dort werden Sie von einer Pflegekraft an das Gerät angeschlossen und wird die Dialysemaschine auf den für Sie ausgearbeiteten Behandlungsplan eingestellt. Von einer weiteren Pflegekraft wird eine zweite Kontrolle durchgeführt, damit eventuelle Fehler unverzüglich korrigiert werden können. Nun beginnt die Dialysebehandlung. Nach deren Ablauf werden die Nadeln entfernt und muss der Shunt einige Minuten lang abgedrückt werden, bis die Blutung gestoppt ist. Es folgt die Messung des Blutdrucks, anschließend begeben Sie sich zur Waage, um zu überprüfen, ob Sie das Zielgewicht erreicht haben. Die Behandlung ist nun abgeschlossen und Sie können auf das Taxi warten. Unmittelbar nach der Dialyse werden Sie sich häufig noch etwas abgespannt fühlen, am nächsten Tag jedoch sind Sie wieder vollkommen fit.
Tages- oder Nachtdialyse?
Viele Menschen bevorzugen es, im eigenen Bett zu schlafen. Für zahlreiche andere Patienten, vor allem solche, die tagsüber arbeiten müssen, stellt die Nachtdialyse häufig eine gute Alternative dar. Solche Patienten werden dann abends zwischen neun und zwölf Uhr angeschlossen und am nächsten Tag zwischen fünf und acht Uhr wieder abgeschlossen. In der Zwischenzeit können Sie unbeschwert schlafen. Die Nachtdialyse verläuft etwas allmählicher als die Tagesdialyse, so dass sich der Patient tagsüber häufig schon gleich etwas ausgeruhter fühlt, vor allem, wenn Sie die nächtlichen Stunden gut geschlafen haben. Sie verfügen über ein eigenes Zimmer mit sauberen Betttüchern, eigenem WC, Dusche, TV und Internetanschluss für jeden Patienten. Sie können das Licht ausschalten, wann Sie möchten. Nachts werden keine Blutdruckmessungen durchgeführt, und die Nachtwache ist in einem zentralen Raum untergebracht. Diese Nachtwache ist mit Pflegekräften besetzt, die die Dialysegeräte ferngesteuert überwachen. Es gibt keine Kameraüberwachung, Ihre Privatsphäre ist demnach umfassend gewahrt.
HDF Online
In der letzten Zeit wird von zahlreichen Ärzten ein neues Behandlungsverfahren angewandt, die so genannte NachtHD-Behandlung. Patienten mit unruhigen Beinen oder sonstigen Komplikationen genießen von dieser relativ neuen Behandlung, die auch bei Diapriva verfügbar ist, große Vorteile.
Im Ausland
Um Ihre Freiheit möglichst wenig einzuschränken, bieten wir zahlreiche Möglichkeiten. Wir kümmern uns gemeinsam mit Ihnen darum, wo Sie während Ihres Urlaubsaufenthaltes im Ausland eine Dialyse durchführen lassen können. Und für einen längerfristigen Aufenthalt, beispielsweise in Surinam, bieten sich ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten. Für medizinisch stabile Patienten lassen sich gute Alternativen finden.